Verbraucherkreditgesetz
Zum Schutz des Verbrauchers wurde hierzulande im Jahr 1991 das so genannte Verbraucherkreditgesetzes verabschiedet. Das Gesetz hat die Aufgabe die Darlehensvergabe zwischen den Verbrauchern und Banken zu regeln und wurde im Jahr 2002 ins BGB aufgenommen. In dem Verbraucherkreditgesetz sind alle Bestandteile eines Darlehensvertrages festgelegt und daneben wird sichergestellt, dass sämtliche Darlehensverträge schriftlich verfasst werden. Neben der kompletten Darlehenssumme sind weitere Inhalte eines Darlehensvertrages auch sämtliche Zahlungen des Kreditnehmers und weitere Kosten.
Variabler Zins
Bei der Aufnahme eines Darlehens wird für gewöhnlich zwischen variablen und festen Zinsen unterschieden. Sobald hohe Zinsen bestehen, sollte man den variablen Zins wählen, da dieser während der Laufzeit des Darlehens verändert werden kann. Bei den Baufinanzierungen wird er von den Darlehensnehmern wegen der geringen Planungssicherheit jedoch oft vermieden. Somit fällt die Zinsbindung beim variablen Zins anders als beim festen Zins vollständig weg. Die Banken sind in der Lage je nach aktueller Marktlage die entsprechenden Zinsen nach oben oder auch unten zu regulieren, womit natürlich auch die Geschwindigkeit der Darlehensrückzahlung veränderbar ist. Die variablen Zinsen werden von den Kreditnehmern besonders bei den Kontokorrentkrediten verwendet. Im Gegensatz zum variablen Zins sind die Zinsen beim Festzins nicht veränderbar. Der Darlehensnehmer hat hier jedoch eine gute Kalkulationsbasis und braucht sich während der Laufzeit keine Sorgen machen, dass der Zins von der Bank wie beim variablen Zins erhöht wird.
Unterjährige Zinsberechnung
Sobald man die von dem Kreditnehmer verbrachten Tilgungen mit der jeweiligen Kreditsumme verrechnet, spricht man von einer unterjährigen Zinsberechnung, da sie sich in der Darlehenslaufzeit durch jede gezahlte Monatsrate verringert. Je nach Bankinstitut werden diese Tilgungsverrechnungen bei der Einzahlung oder monatlich, quartalsweise bzw. jedes Jahr durchgeführt. Wenn die Tilgungsverrechnung allerdings quartalsweise oder monatlich vollzogen wird und nicht jedes Jahr einmal, erfolgt die Zinsverrechnung auch an dem Tag, womit eine unterjährigen Zinsberechnung zustande kommt.
Umschuldung
Eine Kreditablösung tritt dann ein, wenn der Kreditnehmer mehrere Darlehen durch ein neu in Anspruch genommenes Darlehen ablöst, wobei ihm im Zuge der Umschuldung unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl stehen. Es können mehrere Kredite oder Dispokredite zusammengefasst bzw. abgelöst werden, wobei das Ziel des Kreditnehmers bei der Umschuldung darin besteht, dass der Kreditbetrag erhöht oder sich die Konditionen für ihn verbessern. Wenn der Darlehensnehmer ein Darlehen mit hohen Zinssätzen abgeschlossen hat, ist es durchaus rentabel, wenn er einen neuen Kredit mit niedrigen Zinsen für die Umschuldung aufnimmt, um das alte Darlehen damit vollständig zu tilgen.
Tilgungsverrechnung
Die Tilgungsverrechnung ist ein Abkommen zwischen einem Kreditnehmer und Kreditgeber, wo der genaue Zeitpunkt hervorgeht, wann die vom Darlehensnehmer vollzogenen Tilgungsleistungen mit der restlichen Darlehenssumme verrechnet werden. Im Zuge der Tilgung eines Kredits sinkt die restliche Schuld des Darlehens, wobei die beiden Parteien unterschiedliche Zeitpunkte für eine Tilgungsverrechnung verhandeln können. Bei der sofortigen Tilgungsverrechnung werden alle vom Darlehensnehmer geleisteten Zahlungen sofort mit der Tilgungsverrechnung verrechnet. Da am Tag des Geldeingangs verrechnet wird, nennt man dies im Kreditwesen auch eine taggenaue Verrechnung.
Tilgungsplan
Der Tilgungsplan ist quasi ein grafischer Verlauf der vom Kreditnehmer zu leistenden Tilgung eines in Anspruch genommenen Darlehens. Die Bank listet alle Tilgungszahlungen des Darlehensnehmers exakt auf und daraus lassen sich neben dem Zeitpunkt der Zahlung auch die Höhe des Betrags sowie die Zusammensetzung erkennen. Es handelt sich um eine Annuität, wenn die monatlichen Raten über die ganze Kreditlaufzeit unverändert sind. Durch jede vollzogene Ratenzahlung steigt der Anteil der Tilgung, während der Zinsanteil immer weiter sinkt. Von großer Wichtigkeit ist der Tilgungsplan gerade bei der Immobilienfinanzierung, weil der Kreditnehmer jederzeit genau erkennen kann wie sich der verlauf der Rückzahlung gestaltet. Dies ermöglicht ihm wiederum eine exakte Planungssicherheit schon vor der Darlehensaufnahme. In der Regel erarbeitet das Bankinstitut den Tilgungsplan gemeinsam mit dem Kreditnehmer.
Tilgungsanteil
Bei einem in Anspruch genommenen Kredit zahlt der Darlehensnehmer dem Darlehensgeber den so genannten Tilgungsanteil für den Kredit, womit der offen stehende Darlehensbetrag im Laufe der Zeit immer weiter sinkt. Dieser Anteil kann je nach Gestaltung des Kreditvertrags in seiner Höhe variieren. Bei einem Annuitätendarlehen, wo die monatlichen Raten über die ganze Darlehenslaufzeit konstant sind, ist der Anteil der Tilgung anfangs niedrig und steigt während der Kreditlaufzeit immer weiter an. Dies kommt zustande, da der Anteil der Zinsen zu Beginn der Darlehenslaufzeit aufgrund der hohen Darlehenssumme recht hoch ist und durch jede monatliche Zahlung der Raten weiter sinkt.
Tilgung
Wenn man eine finanzielle Schuld zurückzahlt bezeichnet man dies als Tilgung. Der Kreditnehmer kann diese Schuld entweder in Raten oder komplett begleichen. Die dafür fälligen Zinsen sind in der Tilgung noch nicht enthalten, weshalb neben dem eigentlichen Tilgungsanteil noch ein zu zahlender Anteil für die Zinsen hinzukommt. Bei einem Darlehen mit gleich bleibenden Raten während der Darlehenslaufzeit sinkt der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil innerhalb der Laufzeit weiter ansteigt. Die gleich bleibende monatliche Rate bezeichnet man im Kreditwesen als Annuität. Der Darlehensnehmer kann dank des im Voraus erstellten Tilgungsplans zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen, wie hoch der Zins- und Tilgungsanteil der jeweiligen Rate ist. Durch jede gezahlte Monatsrate wird die restliche Rückzahlungssumme verringert, sodass am Ende der Kreditlaufzeit der in Anspruch genommene Kredit komplett an den Kreditgeber zurückgezahlt ist.
Sparbuch
Bei dem Sparbuch handelt es sich um eine Geldeinlage bei der Bank, welches so gut wie alle Finanzinstitute in ihrem Produktportfolio haben. Der Kunde kann jederzeit über das auf dem Sparbuch vorhandene Geld verfügen und die Kündigungsfrist liegt je nach Bank in der Regel bei drei Monaten. Die so genannten mündelsicheren Sparbücher gehören mit zu den sichersten und risikoärmsten Anlageformen, da die Bank eine direkte Auszahlung des auf dem Sparbuch befindlichen Geldes samt der Zinsen gewährleistet. Die Verzinsung ist mir rund zwei Prozent bei den Sparbüchern anders als bei anderen Anlageformen eher schlecht. Der Anleger sollte jedoch wegen der schlechten Verzinsung bei einem Sparbuch auch nach anderen Geldanlageformen Ausschau halten.
Sondertilgung
Eine Sondertilgung besteht dann, sofern der Darlehensnehmer einen bestimmten Geldbetrag vor dem eigentlichen Rückzahlungsplan tilgt. Damit ein Bauspardarlehen schneller zurückgezahlt wird, ist eine Sondertilgung hier normalerweise ohne Probleme möglich. Bei anderen Krediten muss die Bank damit einverstanden sein, dass der Kreditnehmer eine Sondertilgung leistet. Aus diesem Grund werden schon bei dem Kreditvertrag alle damit verbundenen Regelungen in einer Klausel explizit festgehalten. Da sich der restliche Darlehensbetrag im Zuge einer Sondertilgung zügiger verringert, kann der Kreditnehmer Zinskosten sparen. Allerdings sind auch Sondertilgungen mit weiteren Kosten verbunden, da dem Kreditinstitut sonst natürlich die Zinskosten des Darlehensnehmers entfallen. Schon alleine deshalb sollte man sich vorher genau informieren und ausrechnen, ob sich eine Sondertilgung tatsächlich lohnt.